Es ist schon ein paar Jahre her, da erschien dieser Vogel das erste Mal an unserem winterlichen Futterplatz. Dass es eine Drosselart ist hatte ich mir schon gedacht, aber so eine Drossel hatte ich noch nicht gesehen. Hübsch sieht sie aus mit Ihrer gesprenkelten Brust.
Es ist eine Wacholderdrossel. Mit Äpfeln und Haferflocken habe ich sie über ‘n Winter gebracht und wie zum Dank hat sie sich im nächsten Frühjahr unseren alten Birnbaum zum Nestbau ausgesucht.
Ein gewagter Platz, denn dieser Birnbaum ist wirklich alt; ich schätze mal, dass er so seine 100 Jahre auf dem Buckel hat. Wahrscheinlich wurde er in der Zeit gepflanzt, in der dieses Haus noch Schule war, der Lehrer noch in der Schule wohnte und sich aus dem eigenen Lehrergarten mit Obst und Gemüse versorgen musste.
Heute überragt dieser Birnbaum das Haus, steht knorrig und windschief da (irgendwann wird er wohl umfallen) und trägt jedes Jahr Birnen. Alle in einer Höhe aus der man sie nicht pflücken kann. Obwohl es in jedem Spätsommer eine riesen Sauerei gibt, wenn die überreifen Birnen runterknallen, bringe ich es nicht über‘s Herz, diesen alten Gesellen zu fällen. Das freut die Schmetterlinge, den Igel, die Vögel, Bienen, Hummeln…
Es ging alles gut mit dem exponierten Brutplatz im alten Birnbaum und eines Tages hatte ich die kleinen Drosselkinder bei Ihren ersten Flugversuchen beobachten können.
Die Wacholderdrosseln sind uns treu geblieben; nicht jedes Jahr habe ich Ihr Nest entdeckt, aber in diesem Jahr suchten sie sich eine noch recht kleine Tanne direkt vor dem Badfenster aus. Auch sehr gewagt, hoffentlich geht das gut!
Sehr gewagt wegen Deiner Katzen? Wie auch immer: Ein schöne Geschichte ist das!
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Ja genau, wegen meiner Katzen. Aber wird schon gut gehen – hoffe ich!!
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