Ich erwache gerade erst ganz langsam und behutsam aus meinem „wir bleiben zuhause und die Welt draußen“- Modus.
Nach einer gefühlten Ewigkeit schaue ich auch mal wieder bei WordPress vorbei und was finde ich da? Einen Beitrag von Stefanie über Büsum.
Ein Beitrag Stefanies von indernaehebleiben ist an sich nicht überraschend, ein Beitrag über Büsum aber schon! Denn, wie sie auch schreibt, ist Büsum nicht so ihre erste Wahl, wenn es an die Nordsee geht.
Und klar, das kann nicht unkommentiert bleiben! Doch mein Text wurde immer länger, fing so langsam an, das Format des Kommentares zu sprengen, wuchs mehr und mehr zur Blog-Länge. Also liebe Stefanie, hier nun mein Beitrag ganz für Dich persönlich!
Liebe Stefanie,
Du warst in Büsum! Überraschung! Ich habe ja schon nicht mehr daran geglaubt. Und ich muss sagen, Dein Urteil ist ja ganz moderat ausgefallen. Kurkonzert und Barrierefreiheit, ja Büsum steckt immer noch ein wenig zwischen altem Staub und neuem Glanz.
Die Perlebucht, Hochglanz pur, ist auch nicht so meins, jedenfalls nicht im Sommer. Im Winter, wenn die Bespassungscontainer abgebaut sind, die Strandkörbe weggeräumt und die ersten Stürme die Nordsee aufpeitschen, dann ist die Perlebucht erste Wahl.
So ein Wintersturm ist am Eidersperrwerk schon imposant, in der Perlebucht erlebt man die brechenden Wellen noch viel intensiver.
Sogar hautnah, wenn man nicht aufpasst und eine Welle unterschätzt. Dann kann man auch schon mal so richtig schön nass werden.
Dass man es aus Hamburg per Bahn schafft, morgens um 09:00 in Büsum anzukommen, hätte ich nicht gedacht! Da musst Du sicher mitten in der Nacht aufgestanden sein? Aber ich weiß durch Deine zahlreich geposteten Sonnenaufgangsfotos, der frühe Morgen ist Deine Zeit (meine nicht so).
Und ich muss immer wieder neidlos anerkennen, es lohnt sich, früh aufzustehen! Leere Strandkörbe sieht man im Sommer in Büsum tatsächlich nur vor dem Frühstück.
In meinen diesjährigen „wir bleiben zuhause und die Welt draußen“- Modus habe ich es im Sommer „nur“ bis zu unserer Badestelle im Wesselburenerkoog geschafft.
Und das war herrlich, denn die Autoschlagen nach St. Peter standen teilweise bis zu meiner Hofeinfahrt. Da nimmt man eben das Rad und radelt ans Wasser.
An der Badestelle im Wesselburenerkoog gibt es ein ungeschriebenes Gesetz. Die ersten beiden Duschen sind „Urlaubergebiet“, an der dritten Dusche, ein Stück hinter dem offiziellen Badestrand-Ende, trifft sich der Koog.
Dusche 3 entwickelte sich in diesem Sommer zum unserem Ortskern, den wir ja so nicht haben. Beeindruckend auch, dass sich gerade die älteren Mit-Köger bei Sonne und Hochwasser auf den Weg machten.
Da merkt man, wer von Kindesbeinen an ans Baden in der Nordsee gewöhnt ist.
Natürlich hielt man auch Klöhnschnack. Man sieht sich ja sonst selten. So erzählte jemand, im Radio wurde auf Grund der überfüllten Strände an der Westküste für etwas abgelegenere Badestellen geworben.
Unter anderem auch für den idyllischen, ruhigen Naturbadestrand im Wesselburenerkoog!
Mit einem entsetzten „Nee!? Das geht ja gar nicht!“ waren wir uns alle sofort einig. In jedem anderen Jahr hätte ich mich über diese kostenlose Werbung gefreut!
Ich möchte mich auch noch für Deine kostenlose Empfehlung meiner Ferienwohnungen bedanken. Ich habe tatsächlich eine Buchung über Deinen Link bekommen.
Mit diesen Gästen aus Hamburg, die normalerweise Urlaub irgendwo in Asien gemacht hätten, sprachen wir von Dir und Deinen Blog wie von einer hochgeschätzten, gemeinsamen Bekannten. Ist es nicht ein Skandal, dass wir uns immer noch nicht persönlich kennengelernt haben?
Also, wenn Dich die Büsum-Sehnsucht mal wieder packt, Du mal wieder am Eidersperrwerk vorbeikommst oder auf Kohltour gehst: schau doch mal ein. Ich würde mich freuen!
Liebe Grüße, Ulrike