Weihnachten in Bullerbü

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Wo kann Weihnachtsstimmung noch weihnachtlicher sein, als in dem kleinen schwedischen Dorf Bullerbü?  Weihnachten mit Lasse, Bosse, Lisa, Britta, Inga, Ole und der kleine Kerstin, die Astrid Lindgren mit viel Liebe und Wärme erschuf, und die noch heute kindliche Sehnsüchte in mir wecken.

Selbstgebackene Kekse, der geschmückte Baum, liebevoll verpackte Geschenke, Vorfreude, verschneite Landschaften, Holz knistert im Kamin, Kerzenschein – so stelle ich mir Schwedische Weihnachten vor.

Weit entfernt von Hektik, Geschäftigkeit und Weihnachtsstress.

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Diese stimmungsvolle Besinnlichkeit ist es wohl auch, die so viele Besucher auf die jetzt zahlreich stattfindenden Weihnachtsmärkte zieht.

Denn dafür muss man nicht bis nach Schweden reisen.

Ein Stückchen weihnachtliches Bullerbü gibt es zum Beispiel auch in Dithmarschen, genauer gesagt in Kannemoor/ Volsemenhusen.

Klingt der Ortsname nicht schon herrlich verwunschen-romantisch?

Volsemenhusen liegt fast genau zwischen Marne und Meldorf und dort im Kannemoor der Landfeiern-Hof Bullerbü, der mit seinem traditionellen Weihnachtsmarkt weit über Volsemenhusen bekannt ist.

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Der Hof Bullerbü stammt aus dem 15. Jahrhundert und wird heute als Feier-, Event- und Hochzeits-Location genutzt. Die riesige Scheune bietet Raum für bis zu 200 Gäste, seit Mitte 2016 ist Bullerbü sogar eine Außenstelle des Standesamtes Marne-Nordsee.

In der Vor-Weihnachtszeit trifft man sich hier zum Martinsgansessen, zur Weihnachtsfeier oder eben auf dem Weihnachtsmarkt.

Die Scheune des Hofes verwandelt sich im Dezember in eine große festliche Stube, aufwendig weihnachtlich ausgeschmückt. Mit viel Liebe zum Detail haben die Aussteller ihre Stände dekoriert.

Trotz zahlreicher Besucher wirkt es nirgendwo gedrängt. Es ist nicht laut, nicht wuselig. Auf wundersame Weise sind alle weihnachtlich leise gestimmt.

Um die Scheune herum stehen kleine Buden, mit Kunsthandwerk und Kulinarischem, Tannenbäume werden angeboten, an der Waffelhütte steht man an. Weihnachtliche Düfte liegen in der Luft, Kerzenlicht schimmert in die langsam einsetzende Dunkelheit.

Mein Weg zurück zum Wagen ist weit und kalt, vorbei an den langen Schlangen geparkter Autos und halbverschneiten Rotkohlfeldern. Der Wind schneidet mir eisig ins Gesicht, meinen Schal ziehe ich etwas fester um den Hals. Vorfreude steigt in mir auf.

Vorfreude auf den warmen Ofen zuhause, eine heiße, selbstgemachte Schokolade und die zweite Kerze des Adventskranzes, die ich mir anzünden werde. So stelle ich mir Weihnachten vor!

Ich wünsche Euch einen schönen dritten Advent.
Macht es euch muckelig.

Wer noch eine warme Pudelmütze gewinnen möchte, die Verlosung endet erst am Sonntag.

SnapShots – Adventskalender

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Mit ein paar Aufnahmen des Tönninger Packhauses, das sich zur Adventszeit nun schon seit 19 Jahren in den längsten Adventskalender der Welt verwandelt, möchte ich mich in die Weihnachtspause verabschieden.

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Das historische Packhaus verwandelt aber nicht nur seine Fassade in ein funkelndes Weihnachtsmärchen, im Packhaus findet an den vier Adventswochenenden ein Weihnachtsmarkt statt, der mit viel Liebe zum Detail gestaltet ist.

Wer also noch immer mit der Weihnachsstimmung hadert, kann ja mal einen Ausflug nach Tönning planen. Das Packhaus und der Hafen im Weihnachtsglanz stimmen ganz wunderbar ein. Bei mir hat es funktioniert!

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Euch allen noch eine schöne Adventszeit und ein entspanntes Weihnachtsfest!

Ganz viel Gans

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Habt Ihr das auch, feste Rituale vor Weihnachten, ohne die das Fest nicht kommen kann? Bei mir gehört ein Besuch beim Dithmarscher Gänsemarkt in Gudendorf seit ein paar Jahren auf meinen vorweihnachtlichen „Das-Muss-noch-Plan“. Gudendorf liegt auf dem Weg von Meldorf nach Brunsbüttel und ist, mal abgesehen von dem Gänsemarkt, recht unscheinbar. Aber dieser Markt lohnt einen Ausflug.

Der ortsansässige Geflügelzüchter setzt auf Selbstvermarktung und hat für sich ein besonderes Erfolgskonzept entwickelt. In seinem Markt dreht sich alles um die Gans und jetzt auch um die Zeit, die Gänse wohl nicht so besonders mögen, um die Weihnachtszeit.

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Schon im Eingang wird man von drei gefiederten Herrschaften begrüßt, lautstark. Die Drei, an viel Publikum gewöhnt, zeigen sich bei jedem neuen Gast von Ihrer besten Seite. Neugierig strecken Sie einem die Hälse entgegen und kommentieren jedes Foto mit ohrenbetäubendem Geschnatter.

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An den Dreien vorbei tritt man ein in die Gänse-Deko-Weihnachtswelt. Geschmückte Tannen zieren die große Markthalle, rustikale Tische und Bänke laden zum Gänsekeulen-Essen oder Kaffeetrinken ein, am langen Tresen kann man sich seinen Weihnachts-Gänsebraten aussuchen.

Wer noch Lücken in der häuslichen Weihnachtsdekoration hat oder ein schönes Geschenk sucht, der wird hier fündig. „Gans“ sicher!

Aber auch ohne spezielle Wünsche macht das Schauen und Entdecken viel Freude. Kein Kitsch weit und breit, jedes einzelne Stück scheint handverlesen, im nordischen Stil, unaufdringlich, ländlich charmant.

Und natürlich wird man auch gebührend verabschiedet, wenn man dann gestärkt, beglückt und bepackt wieder an den drei Herrschaften vorbeikommt.

Na dann mal“ „Frohe Weihnachten!“ – wenn Ihr wüsstet, was ich in meiner Tüte habe…

Der Dithmarscher Gänsemarkt hat von April bis Dezember geöffnet. In den Sommermonaten kann man dort, mit ein bisschen Glück, das Schlüpfen der Gänseküken beobachten.

24. November…

… und der Countdown läuft – in großen Schritten auf das Frohe Fest zu. Man könnte auch sagen, der Weihnachts-„Stress“ geht los. Unaufhaltsam.

Die Weihnachtsmärkte sind vielerorts schon aufgebaut und warten auf ihre Eröffnung. Noch glitzert nichts im weißen Schnee, noch riecht es nicht nach gebrannten Mandeln oder Glühwein. Noch fegt der nasse Wind um die geschlossenen Buden, warten die letzten Tannen auf Lichterkette und Kugelschmuck.

Aber spätestens am nächsten Wochenende geht’s los. Dann muss die Weihnachts-Deko stehen, der Adventskranz gebunden, die ersten Plätzchen gebacken und der Adventskalender aufgehängt sein.

Im besinnlichen Schein der ersten Kerze kann die Planung weitergehen. Was kochen wir, was schenken wir, wer besorgt den Baum und wo ist der Christbaumständer? Ach, wir lassen das in diesem Jahr mal ganz ruhig angehen…

Und doch, dann stehen wir tütenbepackt auf dem Weihnachtsmarkt, im Gedränge, vor dem Glühweinstand, und während wir mit dem viel zu heißen, viel zu dünnen Glühwein durch die nachdrängende Menge zirkeln, fragen wir uns „Warum kann das hier nicht mal etwas besinnlicher zugehen?“

So eilen wir durch die Vorweihnachtszeit, emsig beschäftigt, denn alles soll perfekt werden. Mit jeder Kerze am Kranz nimmt die Geschäftigkeit zu. Unsere ortsansässige Zeitung druckt den Countdown sogar auf die erste Seite: „Noch 24 Tage bis Weihnachten,…, noch 5 Tage…, noch 4…“. Oh man…

„Noch 1 Tag bis Weihnachten“ und dann ist es soweit! Dann hätte man die Zeit und die Muße mal so ganz gemütlich über den Weihnachtsmarkt zu bummeln. Dann könnte man Glühwein und Weihnachtsdüfte mal so richtig in Ruhe genießen. Aber Weihnachten haben die (meisten) Weihnachtsmärkte zu.

Ob es wenigstens mit dem Schnee an Weihnachten was wird? Wir werden sehen.