Die Trolle kommen – #DNAS2020

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Ich freue mich riesig, bei der Aktion Der nachhaltige Adventssonntag (#dnas2020) von Undine mitmachen zu dürfen. Undines Vorgaben für die Geschenke waren so simpel wie nachhaltig:

Egal ob ZeroWaste, Upcycling, noPlastic, ob praktisch oder Deko, hier kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen. Wichtig ist, es muss von dir selbst angefertigt sein. Es soll in Größe und Aufwand überschaubar sein. 

Das ist machbar.

Was ich auspacken durfte:

  1. Advent: ein „Mug Rug“ aus Jeans-Resten von Anita, auf dem sich meine Kaffee- und Teetasse sehr wohl fühlt.
  2. Advent: ein Ring mit Eukalyptus-Zweigen von Merle, der jetzt meine Bad-Tür weihnachtlich schmückt.
  3. Advent: ein Jahr gutes Schlafen in Form eines Zirbenholz-Kissens von Karin.
  4. Advent: „Und was ist mit Tee?“ – wiederbefüllbare Teebeutel von Moni.

Und endlich darf ich verraten, was ich für Merle, Anita, Monika und Karin im Päckchen No. 3 versteckt habe. Jetzt kommen die Trolle!

Ich habe gar nicht so lange überlegen müssen, was ich für mein Adventspäckchen basteln werde. Der 3. Advent fällt in diesem Jahr genau auf den 13. Dezember, dem Luciatag, der nach alter Tradition in Skandinavien die Zeit der Weihnachtsvorbereitungen einläutet.

In der Nacht vor Lucia, schickt Lucia ihre Trolle los, um schauen zu lassen, ob die Arbeit wirklich ruht. Sind sie nicht zufrieden, veranstalteten sie eine Menge Unsinn und verbreiten Angst und Schrecken. Gegen diese Troll-Streiche sollen Kerzen, als Symbol für die Helligkeit, helfen. Noch heute wird das Luciafest mit Kerzenprozessionen in Skandinavien gefeiert.

Meine Trolle sollen auch ein wenig Besinnlichkeit in die Vorweihnachtszeit bringen und symbolisieren zu dem meine beiden Leidenschaften: Holz und Wolle.

So entstanden aus einem alten dicken Holzbrett (beim Nachbarn abgestaubt), etwas Wandfarbe, Wachs und ein paar Holzkugeln und Schrauben die Troll-Körper. Für die Mützen und Bommeln wurde ich in meinem Wollvorrat fündig, nur die Bärte machten mir etwas Kopfzerbrechen.

Kunstfell gab es nur in viel zu großen Stücken, das würde mehr Abfall als Bart produzieren. Wir sollten doch nachhaltig arbeiten.

Dann kam mir der Zufall zur Hilfe, ich entdeckte die perfekte Wolle für den Bart im Kaufhaus vor Ort. Damit waren die Bärte schnell gestrickt (aus dem Rest werde ich mir noch ein paar kuschelige Armstulpen nadeln).

Sehen sie nicht niedlich aus, wie sie hier gemeinsam in der Herbstsonne stehen? Aber glaubt mir, der Schein trügt. Sie haben es faustdick hinter den Ohren.

Hektisches Gewusel erregt den Unmut der Trolle. „Macht mich nicht dafür verantwortlich, wenn plötzlich seltsame Dinge passieren…“

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„Wenn’s Euch, liebe Merle, Anita, Monika und Karin, zu bunt wird mit den frechen Gesellen, dann macht Euch eine Kerze an (schenkt Euch einen schönen heissen Tee oder Kaffee ein, ein paar weihnachtliche Plätzchen dazu…) – das soll gegen Troll-Streiche (und vorweihnachtlichen Stress) helfen!“

Nun noch vier Papiertüten, Baumwollbändchen und die Anhänger mit der „No. 3“ und ab ins Päckchen.

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Zwölf Tage und ein Weihnachtsgeschenk

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Nun haben wir schon den zweiten Advent hinter uns, das zweite Licht hat schon gebrannt und die Tage bis zum Fest fangen an zu fliegen.

Unsere lokale Zeitung hat jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit oben rechts auf der Titelseite einen kleinen Weihnachtsmann abgebildet. Er verkündet freudig, wie viele Tage es noch sind bis Weihnachten.

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Ich weiß nicht, was die Redaktion ihren Lesern damit sagen will. Will sie uns in stetig wachsende Vorfreude versetzen oder uns mit den immer weniger verbleibenden Tagen stressen? Ich jedenfalls hab‘ diesen täglichen Count-down noch nie gemocht.

Noch zwölf Tage und dann muss alles perfekt sein. Der Baum und das Menü stehen, die Geschenke verpackt sein und die Stimmung besinnlich. Und bitte keine Panik, das lässt sich alles noch locker schaffen.

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Aber es geht auch ganz anders. Wir haben gerade Gäste, ein bezauberndes Pärchen aus dem Süden der Republik, aus einer Gegend, in der schon der erste Schnee lag.

„Ach wie schön, da möchte man Weihnachten verbringen“, denkt ihr jetzt vielleicht. Aber was machen die Zwei? Sie kommen tatsächlich den ganzen Dezember zu uns hier hoch an die Nordsee.

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Sie kommen ganz ohne Baum, Menü, Geschenke und Besinnlichkeit. Dafür aber mit so viel Vergnügen an Wetter, Wellen und Weite. Jeden Tag sind sie unterwegs und genießen die leeren Strände, den kalten Wind und die jetzt noch kargere Landschaft.

Wenn sie gegen Abend „nach Hause“ kommen, mit roten Wangen und leuchtenden Augen, dann sieht man ihnen die Freude an.

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Ihre Kinder sind schon lange aus dem Haus, auch die Enkel haben bereits andere Weihnachtspläne und die beiden Rentner entschieden sich für ihr eigenes, ganz persönliches Festtagsgeschenk.

Sie lieben die Nordsee und erfüllen sich einen schon so lange geträumten Traum: einmal den Winter hier oben verleben.

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Sie erwarten kein Winterwunderland, sie kamen mit ganz realistischen Vorstellungen von der Nordsee zu dieser Jahreszeit. Sie wissen, unser Winter ist nicht schnee-romantisch. Sie wissen, er ist rau, er ist kalt und er kann unbarmherzig sein.

Und Sie wissen, Sturm und Regen gehören dazu.

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Sie sind glücklich und dankbar, dass Sie nach einem arbeitsreichen Leben ein annehmbares Auskommen haben und dass sie noch immer so gut laufen können. Sie bummeln nicht über die Weihnachtsmärkte oder durch die weihnachtlich glitzernden Einkaufspassagen.

Ihr tägliches Ziel ist der Weg durch die Natur. Stundenlang erlaufen sie sich die spröde Schönheit unserer einsamen, grauen Landschaft.

Sie werden auch den Gänsebraten nicht vermissen, sie freuen sich auf Marsch-Kartoffeln und Matjes.

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Sie geben zu, dass es Ihnen in den ersten Tagen noch recht ungewohnt war, nach dem Frühstück keine wartenden Verpflichtungen zu haben. Aber sie sagen auch, dass es Ihnen mit jedem Tag ein wenig leichter fällt, nichts zu müssen sondern einfach nur zu sein.

Es sind noch zwölf Tage bis Weihnachten, und wenn Ihnen das nicht reicht, um ganz anzukommen, dann macht das auch nichts. Sie bleiben ja noch den ganzen Januar.

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Auch Euch wünsche ich eine entspannte Adventszeit, schöne Festtage und macht Euch keinen Stress. Nicht jedes Weihnachtsgeschenk braucht Glanzpapier und Schleifenband.

Kein Weihnachten ohne St. Peter Strand

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Regen klatscht gegen die Fensterscheiben, Sturm pfeift um die Hausecke, die Lichterketten hüpfen mit jeder Windböe auf und ab – schon seit Tagen.

In der Stube ist es warm und wohlig, Kuschelpulli und Sofadecke, im Fernseher läuft „Frau Holle“ (ich liebe die Märchen-Verfilmungen der ARD).

Weihnachtliche Gemütlichkeit.

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„Schatz, kommst Du nachher mit nach St. Peter? Etwas laufen?“ Ich hätte auch „Schatz, soll ich nachher das Raumschiff aus der Tiefgarage holen und fliegst Du mit mir zum Mond?“, fragen können. Der ungläubige, entsetzte Blick wäre wohl der gleiche gewesen.

Mit „Nicht so gerne“ fällt die Antwort jedoch erstaunlich milde aus. Es gibt Dinge, die muss man alleine machen.

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Von Westen reißt der Wolkenhimmel auf, über Eiderstedt ist es pechschwarz. Graupel setzt ein, waagerecht und von vorn – genau in dem Moment, in dem ich die Deichkrone erreiche.

Graupelkörner prasseln mir stechend ins Gesicht. Schnell ein Foto und zurück ins Info-Häuschen neben dem Parkplatz. Abwettern nennt man das wohl.

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Dann plötzlich Sonne, ein Regenbogen, ein zweiter, viel zarter, gleich daneben.

Leuchtende Farben vor drohend dunklem Himmel. Die verdorrten Salzwiesengräser leuchten golden. Der nasse Plattenweg glitzert dem Horizont entgegen, die schwarzen Silhouetten der Pfahlbauten markieren mein Ziel.

Es ist mühsam, gegen den Sturm zu laufen. Vorn übergebeugt stapfe ich den schier endlos wirkenden Weg durch die Salzwiesen zum Böhler Strand.  Es gibt Dinge, die muss man wohl doch nicht unbedingt machen?

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Auf halben Weg wird der Plattenweg durch einen Holzsteg ersetzt. „Rutschgefahr bei Nässe“ warnt ein Schild. Der Sturm rüttelt an mir, drückt mich zurück und lässt plötzlich nach. Unkontrollierte, schnelle Schritte folgen.

Jetzt noch vom Steg fallen, in den Matsch, Fuss verstauchen, keine Menschenseele weit und breit, …,  halt! Kopfkino ausschalten und weiter!

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Und plötzlich stellt es sich wieder ein. Dieses grandiose Gefühl der Freiheit, der Grenzenlosigkeit, des Eins sein mit den Naturgewalten.

Ganz klein und winzig stehe ich neben den mächtigen Pfählen der Seekiste. Die kurzen Wellen klatschen gegen das nasse Holz, es hört sich dumpf und hohl an. Der Sturm peitscht die Gischt über den Strand und ich stehe dort und fühle mich einfach nur grandios.

Jedes Foto ist eine Herausforderung. Erst die Linse trockenputzen – womit? – alles ist nass – dann ruhig halten – wie? – der Sturm rüttelt am festen Stand.

Ich lehne mich an die Pfähle, umarme Pfosten, lege die Kamera auf Balken. Ein paar schöne Bilder sollten gelingen, das glaubt mir ja sonst keiner.

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Die Sonne wandert langsam dem Horizont entgegen und taucht Wolken, Wasser und das feuchte Holz in ein helles Orange. Die warmen Farben stehen im krassen Gegensatz zum eisig heulenden Wind, aber mir ist nicht kalt.

Ich laufe die Stege entlang und genieße das Licht, die Farben, das Wellenrauschen und Sturmgeheul.

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Fast unbemerkt läuft immer mehr Wasser unter die Planken, rollen die weiß umsäumten Wellen auf den Wiesensaum zu. Wo ich eben noch stand, ist schon Wasser.

Nicht bedrohlich aber stetig und schnell läuft die Flut auf. Zeit zu gehen, wenn man keine nassen Füße riskieren möchte.

Zurück schiebt mich der Wind vor sich her. Kurz vor dem Deich kommen mir ein paar ebenso Wagemutige entgegen.  Man grüßt: „Frohe Weihnachten“ und das klingt hier draußen irgendwie abgefahren.

„Ja, frohe Weihnachten!“ grüße ich zurück und muss tatsächlich lachen.

Backe, backe, Weihnachten

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Dreimal werden wir noch wach…, und wenn es auch noch so viel vorzubereiten und zu erledigen gibt, ich freue mich in diesem Jahr auf das Fest. Das war nicht immer so.

Im letzten Jahr konnte ich mich mit dem Weihnachtstermin so gar nicht anfreunden. Es war wohl der späte lange Sommer, der mich nicht loslassen wollte, der keine Vorfreude auf Winterkälte und Kerzenschein aufkommen ließ.

Ganz anders in diesem Jahr.  Schon Ende Oktober spuckten mir die ersten Weihnachtsideen durch den Kopf. Erdnuss-Schokolade, Pralinenrezepte, eine festliche Orangen-Schoko-Torte, Kekse backen, selbstgemachte Trink-Schoki, … – um nur mal die süße Seite der Festvorbereitungen aufzuzählen.

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Und so habe ich gerührt und geschmolzen, geknetet und gebacken und möchte jetzt noch schnell ein paar Köstlichkeiten mit Euch teilen. Fangen wir mal mit der  4. Advent-Weihnachts-Orangen-Schokotorte an:

Schoko-Orangentorte

1 Tortenboden
2 Tafeln Orangenschokolade
750 ml Sahne
2 Dosen Mandarinen
2 Päckchen Vanillezucker
Schokostreusel
etwas Orangenlikör

Für die weihnachtliche Schoko-Orangentorte backe ich meinen Standart-Tortenboden.

Der Clou dieser Torte ist die Orangen-Schoko-Sahnefüllung.

Hierfür schmelze ich ein-ein-halb Tafeln der Orangenschokolade mit dem Vanillezucker in der Sahne (ganz kurz aufköcheln) und lasse die Schoko-Sahne über Nacht schön kalt werden.

Dann wird der Boden einmal geteilt, mit etwas Likör beträufelt und die Mandarinen darauf verteilt.

Zweidrittel der geschlagenen Schoko-Sahne kommen auf die Mandarinen, dann den Teigdeckel aufsetzen und die restliche Sahne schon fluffig darauf verteilen. Mit Mandarinen-Stückchen und Schokostreuseln verzieren.

Mein diesjährigen Pralinen-Highlight sind knusprige Marzipankugeln.

Knusper – Marzipan – Pralinen

200 g      Marzipan – Rohmasse
50 g        Puderzucker
100 g      Nougat
375 g      Dinkel-Honig Crispies
~ 500 g   Vollmilch Kuvertüre

Marzipan mit dem Puderzucker und dem Nougat gut verkneten und Kugeln daraus formen. Die kurz kalt gestellten Kugeln mit Hilfe einer Pralinengabel in die geschmolzene Kuvertüre tauchen. Kugeln abtropfen lassen und in den Crispies wälzen.

Sind die Kügelchen wieder fest, auf eine Pralinengabel setzten, erneut in die temperierte Kuvertüre tauchen und auf einem Gitterrost abtropfen lassen.

Ich habe schon so viele dieser Knusperkugeln weggenascht, es wird wohl nicht mehr viel übrig sein am Weihnachtsabend.

Die Erdnuss-Schokolade ist mir im letzten Jahr in Eckernförde in der BonBon-Schoko-Fabrik aufgefallen. Salzige Nüsse, feurige Chiliflocken und süße Schokolade, was soll ich sagen, das ist eine gewagte aber überraschend köstliche Kombination.

Für die entsprechende Form habe ich lange gesucht und wurde bei – na, wo wohl? – fündig. Es ist eine Silikon-Mini-Kuchenform und ideal für kleine Schoko-Täfelchen.

Chili-Erdnuss-Schokolade

400 g Vollmilch Kuvertüre
1 Dose gesalzene und geröstete Erdnüsse
Chiliflocken aus der Mühle.

Von der geschmolzenen Schokolade werden je 2 Esslöffel in die Formabschnitte gefüllt, etwas glatt gerüttelt, die Nüsse darauf verteilt und ein paar Chili-Flocken darüber gemahlen. Fest werden lassen und vorsichtig aus den Formen nehmen.

Man kann die geschmolzene Schokolade aber auch einfach auf ein Backblech mit Backpapier streichen und anschließend in Stücke brechen.

Diese Schokolade ist so köstlich, da bin ich eisern, die gibt es erst zum Fest.

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Bis dahin steht sie kühl bei den anderen Dosen mit den selbstgemachten Rumkugeln, den Eierlikör-Pralinen (die ich mit Schokolade überzogen habe) , der Trink-Schokolade und den Mokka-Pralinen.

Und nun frag‘ ich mich, wer soll das alles essen? Na, egal, die zwei Kilo Weihnachtsvöllerei kann ich mir im neuen Jahr doch locker wieder ablaufen. An meinem Lieblingsstrand.

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Strahlend, wie ein schöner Traum,
steht vor uns der Weihnachtsbaum.
Seht nur, wie sich goldenes Licht
auf der zarten Kugeln bricht.

“Frohe Weihnacht” klingt es leise
und ein Stern geht auf die Reise.
Leuchtet hell vom Himmelszelt –
hinunter auf die ganze Welt.

Mit diesen besinnlichen Zeilen wünsche ich Euch ein zauberhaftes Weihnachtsfest mit euren Lieben und viel Zeit für alles, was ihr gerne macht!

Kommt gut ins Neue Jahr!

Weihnachten in Bullerbü

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Wo kann Weihnachtsstimmung noch weihnachtlicher sein, als in dem kleinen schwedischen Dorf Bullerbü?  Weihnachten mit Lasse, Bosse, Lisa, Britta, Inga, Ole und der kleine Kerstin, die Astrid Lindgren mit viel Liebe und Wärme erschuf, und die noch heute kindliche Sehnsüchte in mir wecken.

Selbstgebackene Kekse, der geschmückte Baum, liebevoll verpackte Geschenke, Vorfreude, verschneite Landschaften, Holz knistert im Kamin, Kerzenschein – so stelle ich mir Schwedische Weihnachten vor.

Weit entfernt von Hektik, Geschäftigkeit und Weihnachtsstress.

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Diese stimmungsvolle Besinnlichkeit ist es wohl auch, die so viele Besucher auf die jetzt zahlreich stattfindenden Weihnachtsmärkte zieht.

Denn dafür muss man nicht bis nach Schweden reisen.

Ein Stückchen weihnachtliches Bullerbü gibt es zum Beispiel auch in Dithmarschen, genauer gesagt in Kannemoor/ Volsemenhusen.

Klingt der Ortsname nicht schon herrlich verwunschen-romantisch?

Volsemenhusen liegt fast genau zwischen Marne und Meldorf und dort im Kannemoor der Landfeiern-Hof Bullerbü, der mit seinem traditionellen Weihnachtsmarkt weit über Volsemenhusen bekannt ist.

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Der Hof Bullerbü stammt aus dem 15. Jahrhundert und wird heute als Feier-, Event- und Hochzeits-Location genutzt. Die riesige Scheune bietet Raum für bis zu 200 Gäste, seit Mitte 2016 ist Bullerbü sogar eine Außenstelle des Standesamtes Marne-Nordsee.

In der Vor-Weihnachtszeit trifft man sich hier zum Martinsgansessen, zur Weihnachtsfeier oder eben auf dem Weihnachtsmarkt.

Die Scheune des Hofes verwandelt sich im Dezember in eine große festliche Stube, aufwendig weihnachtlich ausgeschmückt. Mit viel Liebe zum Detail haben die Aussteller ihre Stände dekoriert.

Trotz zahlreicher Besucher wirkt es nirgendwo gedrängt. Es ist nicht laut, nicht wuselig. Auf wundersame Weise sind alle weihnachtlich leise gestimmt.

Um die Scheune herum stehen kleine Buden, mit Kunsthandwerk und Kulinarischem, Tannenbäume werden angeboten, an der Waffelhütte steht man an. Weihnachtliche Düfte liegen in der Luft, Kerzenlicht schimmert in die langsam einsetzende Dunkelheit.

Mein Weg zurück zum Wagen ist weit und kalt, vorbei an den langen Schlangen geparkter Autos und halbverschneiten Rotkohlfeldern. Der Wind schneidet mir eisig ins Gesicht, meinen Schal ziehe ich etwas fester um den Hals. Vorfreude steigt in mir auf.

Vorfreude auf den warmen Ofen zuhause, eine heiße, selbstgemachte Schokolade und die zweite Kerze des Adventskranzes, die ich mir anzünden werde. So stelle ich mir Weihnachten vor!

Ich wünsche Euch einen schönen dritten Advent.
Macht es euch muckelig.

Wer noch eine warme Pudelmütze gewinnen möchte, die Verlosung endet erst am Sonntag.

Advent an der Ostsee – Eckernförde

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Was macht man, wenn man nicht so recht in Weihnachtsstimmung kommen will? Mir ging es so in der Adventszeit und ich dachte mir, dass vielleicht ein Besuch auf einem schönen Weihnachtsmarkt helfen könnte.

Und da ich ja nun mal ein Küstenkind bin, das Wasser liebe, Hafen und Strand, hatte ich Eckernförde für ein vorweihnachtliches Einstimmungs-Wochenende auserwählt.

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Um es gleich vorweg zu nehmen: Eckernförde hat einen (ganz winzig kleinen) Weihnachtsmarkt, der allein wohl eher keine Reise wert ist, Eckernförde ist es aber schon und in Kombination allemal.

Ostseestrand und Hafen prägen das Stadtbild, sowie niedliche Fischer-Häuschen und kleine Gassen in der Altstadt. Wunderschön zum Bummel und Schauen.

Lichterketten, Kerzenschein und bunt illuminierte Bäume zauberten romantisches Weihnachtsflair, Glühwein und gebrannte Mandeln den passenden Duft dazu. Und wer noch etwas ganz Besonderes sucht, ist in der Schokoladen- und Bonbonmanufaktur richtig.

(Ich bin froh, nicht in Eckernförde zu wohnen, ich würde dort täglich einkaufen…)

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Nur ein paar Schritte vom Schokoladenparadies entfernt liegt der Ostseestrand. Hier kann man Laufen, Durchatmen, den Blick über’s Wasser schweifen lassen, vom Sommer träumen.

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Ganz ruhig lag sie da, die Förde, am 4. Advent, und die anfänglich tief hängende Wolkendecke riss sogar auf. Das motivierte den Ein oder Anderen zu ganz advent-untypischen Aktivitäten.

So auch zwei Fischer, die vom Fischfang zurückkehrten. Eine hungrige Möwe freute es, sie forderte lautstark ihren Anteil an der Beute. Und wir? Wir setzten uns in einen Strandkorb am Ostseezentrum, blinzelten in die Sonne und genossen eine schöne Tasse Kaffee.

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Ach ja, in einer Woche sollte dann Weihnachten sein… fast hätte ich es vergessen.

Stürmische Weihnachten

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In diesem Jahr war alles etwas anders. Erst wollte die weihnachtliche Stimmung nicht so recht aufkommen und dann fegte uns Sturmtief „Barbara“ den Rest an friedvoller Besinnlichkeit um die Ohren.


Am zweiten Weihnachtstag sollte es für eine kurze Zeit aufklaren, die Gewitter-Schauer kurz aussetzen. So auch in Büsum. Dort riss die Gewitterwolkendecke tatsächlich auf und ließ die Sonne zum Vorschein kommen; jedoch peitschte der Sturm die Nordsee immer noch den Deich hinauf.

Dort wurde der Weihnachtsspaziergang für die Wenigen, die sich vor die Tür trauten, zum Natur-Erlebnis.

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Am Dienstagmorgen war dann alles vorbei – der Sturm und dieses stürmische Weihnachtsfest.
Euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

SnapShots – Adventskalender

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Mit ein paar Aufnahmen des Tönninger Packhauses, das sich zur Adventszeit nun schon seit 19 Jahren in den längsten Adventskalender der Welt verwandelt, möchte ich mich in die Weihnachtspause verabschieden.

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Das historische Packhaus verwandelt aber nicht nur seine Fassade in ein funkelndes Weihnachtsmärchen, im Packhaus findet an den vier Adventswochenenden ein Weihnachtsmarkt statt, der mit viel Liebe zum Detail gestaltet ist.

Wer also noch immer mit der Weihnachsstimmung hadert, kann ja mal einen Ausflug nach Tönning planen. Das Packhaus und der Hafen im Weihnachtsglanz stimmen ganz wunderbar ein. Bei mir hat es funktioniert!

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Euch allen noch eine schöne Adventszeit und ein entspanntes Weihnachtsfest!

Weihnachtsspaziergang – Büsum oder St. Peter?

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Nach Gänsebraten, Marzipankugeln und Linzer Torte ist ein Spaziergang an der frischen Luft ja geradezu Pflicht. Und wenn man keine winterliche Schneelandschaft vor der Tür hat, lässt man sich eben vom Westwind so richtig schön durchpusten. Das geht in Büsum oder St. Peter ganz wunderbar.

In Büsum oder St. Peter – aber wieso eigentlich „oder“? Wenn man so fast genau zwischen diesen beiden Nordseeorten wohnt, und wenn Weihnachten ja bekanntlich 2 Feiertage hat, dann liegt es doch nahe, St. Peter und Büsum als Ziel eines Weihnachtsspazierganges zu wählen.

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Durchgepustet wird man hier wie dort, wenn auch Publikum und Ambiente kaum unterschiedlicher sein könnten. Büsum steht für Hafen und Deich, das Besondere an St. Peter sind die Pfahlbauten und der Sandstrand. Beides hat seinen ganz eigenen Scharm.

Möchte man vergleichen, kann man wohl sagen: in Büsum bummelt man, durch die Geh-Straße, an der Nordsee entlang, schaut sich die Nordsee an.

Der Büsum-Ausflügler kommt in „Schapptüch“, fein gemacht, mit den guten Sonntagsstiefeln, geht spazieren und setzt sich dann auf eine der windgeschützten Terrassen im Ort.

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Nach St. Peter fährt man zum Laufen, funktional und outdoor-tauglich gekleidet, in dicken Wanderstiefeln, oft mit Rucksack und Hund. Der typische St. Peter Besucher lässt die Shopping-Meile links liegen, steuert direkt auf den Strand zu.

St. Peter punktet für mich, wenn es um das Erlebnis „See“ geht. Hier spürt man die Weite, die Ruhe am endlosen Strand, das Rauschen der Wellen, die Gewalt der See. Hier erlebt man Nordsee, fühlt sie, wird ein Teil von ihr, ist mittendrin.

In Büsum wirkt die Nordsee irgendwie in Szene gesetzt, als hätten man ihr ihren Platz zugewiesen, sie gezähmt. Als wolle man sie ausstellen. Gerahmt in Granit, eingedeicht, begrünt, über Treppen erreichbar. Als sollten die Wellen da draussen bleiben.

Kulinarisch unterscheidet sich das Angebot in Büsum und St. Peter nicht sehr. Man gibt sich nordisch-maritim. Einen „Gosch“ findet man hier wie dort.

Unsere kulinarische Wahl ist Tradition. In Büsum, in Höner’s KöPi – Büsums „open-air“ Kult-Treff – gibt es „Tote Tante“ (heißer Kakao mit Rum und Sahne); das schmeckt so schön weihnachtlich und macht so schön warm.

In St. Peter ein Fischbrötchen, natürlich bei Gosch. Draußen auf der Bank. Das ist auch Kult und geht immer. Auch an Weihnachten.

 

 

Ganz viel Gans

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Habt Ihr das auch, feste Rituale vor Weihnachten, ohne die das Fest nicht kommen kann? Bei mir gehört ein Besuch beim Dithmarscher Gänsemarkt in Gudendorf seit ein paar Jahren auf meinen vorweihnachtlichen „Das-Muss-noch-Plan“. Gudendorf liegt auf dem Weg von Meldorf nach Brunsbüttel und ist, mal abgesehen von dem Gänsemarkt, recht unscheinbar. Aber dieser Markt lohnt einen Ausflug.

Der ortsansässige Geflügelzüchter setzt auf Selbstvermarktung und hat für sich ein besonderes Erfolgskonzept entwickelt. In seinem Markt dreht sich alles um die Gans und jetzt auch um die Zeit, die Gänse wohl nicht so besonders mögen, um die Weihnachtszeit.

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Schon im Eingang wird man von drei gefiederten Herrschaften begrüßt, lautstark. Die Drei, an viel Publikum gewöhnt, zeigen sich bei jedem neuen Gast von Ihrer besten Seite. Neugierig strecken Sie einem die Hälse entgegen und kommentieren jedes Foto mit ohrenbetäubendem Geschnatter.

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An den Dreien vorbei tritt man ein in die Gänse-Deko-Weihnachtswelt. Geschmückte Tannen zieren die große Markthalle, rustikale Tische und Bänke laden zum Gänsekeulen-Essen oder Kaffeetrinken ein, am langen Tresen kann man sich seinen Weihnachts-Gänsebraten aussuchen.

Wer noch Lücken in der häuslichen Weihnachtsdekoration hat oder ein schönes Geschenk sucht, der wird hier fündig. „Gans“ sicher!

Aber auch ohne spezielle Wünsche macht das Schauen und Entdecken viel Freude. Kein Kitsch weit und breit, jedes einzelne Stück scheint handverlesen, im nordischen Stil, unaufdringlich, ländlich charmant.

Und natürlich wird man auch gebührend verabschiedet, wenn man dann gestärkt, beglückt und bepackt wieder an den drei Herrschaften vorbeikommt.

Na dann mal“ „Frohe Weihnachten!“ – wenn Ihr wüsstet, was ich in meiner Tüte habe…

Der Dithmarscher Gänsemarkt hat von April bis Dezember geöffnet. In den Sommermonaten kann man dort, mit ein bisschen Glück, das Schlüpfen der Gänseküken beobachten.