Hier meine Auswahl an Sonnenuntergängen aus dem Archiv:
(1) Dänemark(2) noch einmal Dänemark(3) Wesselburenerkoog, Nordsee(4) und noch einmal Wesselburenerkoog(5) Eidersperrwerk(6) Wesselburenerkoog(7) Westerhever Leuchtturm(8) St. Peter Böhl
Da es ja immer „ein Schönstes“ gibt und auch ich einen Favoriten habe, frage ich jetzt Euch: Welches Sonnenuntergangsfoto gefällt Euch am Besten?
Zu viel Sonne hatten wir ja nicht in 2019, jedenfalls nicht hier oben im Norden.
Die letzten Dezembertage haben uns aber doch noch mal verwöhnt und ich den allerletzten schönen Sonnenuntergang des vergangenen Jahres eingefangen.
Wie wäre es mit einem kleinen Rätzel?
Nicht schwer, versprochen: wo ist die Sonne am 30. Dezember 2019 vor diesem klaren, wolkenlosen Himmel untergegangen?
Wer hier öfter mal mitliest, sollte es wissen, denn es ist einer meiner Lieblingsplätze für eindrucksvolle Sonnenuntergänge.
Stefanie vom Reiseblog In der Naehe bleiben hatte meine Sundown-Fotos vom …??… mal so kommentiert: „Das …??… scheint mir sowieso einer der besten Lichtplätze von Schleswig-Holstein zu sein. Der andere ist in Heiligenhafen.“
Und damit hat Sie Recht, stelle ich immer wieder fest. (Auf jeden Fall mit dem ersten Teil der Aussage.)
Habt Ihr schon mal einen Jahres-Kalender selbst gestaltet? Früher (und heute sicher auch noch) gab es leere Fotokalender aus schwarzem Karton, in die man seine schönsten Fotos klebte. Heute gestaltet man so etwas über diverse Online-Dienste. Es gibt sogar welche, die auf Bestellung, also „on demand“ drucken.
Zum Beispiel hat „Meermalerin“ Julia vom Blog Meermalen ihre stimmungsvollen Helgoland-Aquarelle zu einem 2019er Kalender zusammengestellt, den man (ich glaube noch) käuflich erwerben kann.
Aber welche Variante man auch wählt, es ist spätestens im Dezember eine fast unüberschaubare Aufgabe, sich aus all den Fotos (oder Bildern), die man so über‘s Jahr gesammelt hat, die schönsten auszuwählen.
Klar im Vorteil ist, wer gut vorbereitet! Also habe ich mir überlegt, mich in diesem Jahr bereits an jedem letzten Donnerstag des Monats für mein Kalenderbild zu entscheiden.
Januar
Sonnenuntergang, Wesselburenerkoog, Nordsee
Und wer weiß, vielleicht wird mein Watt & Meer Blog-Kalender ja so schön, dass ich ihn in 2020 an der Wand hängen haben werde?
Schon der dritte Tag im neuen Jahr spielte mit dem Feuer. Bereits am Nachmittag des 3. Januar, ein fast wolkenloser Tag mit klarer Luft, war abzusehen, dass der Sonnenuntergang spektakulär werden würde.
Punkt vier habe ich den Stift fallen gelassen und bin (aber auch sowas von) schnell an den Deich – gerade noch rechtzeitig, um den Feuerball im Meer versinken zu sehen.
Beim Eintauchen ins Meeer „dippt“ die Sonne sogar (man sagt „dippen“, wenn die Kugel an den Seiten immer breiter wird – hat mir mal jemand erzählt…?) bis nur noch ein schmaler, gleissender Streifen am Horizont leuchtet.
Die Sonne geht, das Abendrot kommt, wird immer intensiver und spiegelt sich in den fast leergelaufenen Wattflächen.
Letzte Vogelschwärme ziehen in ihre Schlafquartiere, ein einsamer Radler hält auf dem Deich und schaut, wie ich, der Sonne nach.
Glutrot verabschiedet sich dieser Tag in die Nacht.
Durchgefrohren aber tief bewegt und glücklich verabschiedete auch ich mich vom Meer, vom Deich und von dem Tag.
Jetzt im November verabschieden sich die Tage früh. Zur Kaffeezeit beginnt es zu dämmern und man kann schon gerne eine Kerze auf dem Kaffeetisch anzünden. So für die innere Gemütlichkeit.
Aber man kann sich auch noch mal schnell in die warmen Klamotten schmeißen und draußen den Sonnenuntergang aufsuchen.
In diesem November gab es bereits eine ganze Anzahl von Tagen, an denen sich die Sonne sehr spektakulär für die Nacht verabschiedet hat. Eines dieser Schauspiele habe ich eingefangen.
Es immer wieder die gleiche Stelle, am Eidersperrwerk, und doch sieht es immer wieder anders aus.
Mal fällt der blutrote Sonnenball einfach ins Meer, mal verschwindet er hinter Horizontwolken. Mal spiegelt sich das gleißende Licht in einem langen Schweif auf dem Wasser, mal zeichnet sich eine Explosion von Gelb und Rot in den Himmel und auf das Meer.
Mal sind es auch die sanften Farben, die den Ton angeben. Und immer ist es wunderschön.
Mich lässt jeder Sonnenuntergang ehrfurchtsvoll staunen.
Auch wenn die Sonne unbestritten jeden Tag untergeht, so kann ich doch sagen, dass ich in keinem anderen Monat ein prächtiges Abendrot so bewusst erlebe und genieße wie gerade im November.
Als würde uns der November mit ein paar ergreifenden Abendstunden für die grauen Tage entschädigen wollen. Bei mir funktioniert es. „Sundown zur Kaffeezeit“ ist für mich #Novemberglück.
Die Blogparade #Novemberglück kommt aus der Feder von Lutz Pauser, alle bisherigen Beiträge findet Ihr hier (Klick).
Die Tage werden merklich kürzer, die Sonne verabschiedet sich täglich etwas früher.
Ich mag diese Zeit im Jahr, in der man nach getaner Arbeit noch die letzten Sonnenstrahlen und dann die aufkommende Abendstimmung am Wasser genießen kann.
Auch wenn die Sonne kaum noch wärmt, Ihr helles Licht hebt noch einmal die Stimmung, lässt noch einmal kurz ein Sommergefühl aufflackern.
Ganz langsam schickt sie den Tag auf die Reise, übermalt Vitalität mit Gemütlichkeit, Lebensfreude mit wohliger Melancholie.
Je weiter die Sonne sinkt, umso weicher werden die Konturen und umso wärmer erscheint das Licht.
Der eben noch stahlblaue Himmel färbt sich langsam hellblau bis grau, in den Wolken schimmern die letzten Sonnenstrahlen in einem milchig-gelben Farbton. Das Wasser glitzert silbrig.
Der Tag verneigt sich vor dem Abend.
Zwei Krabbenkutter kommen vom Fang zurück. Vielleicht war es ein guter Tag für sie.
Mit dem Blick übers Wasser lasse auch ich meinen Tag Revue passieren. Es war kein besonderer Tag, nur ein Alltag, aber auch kein schlechter.
„Dann war es wohl ein guter Tag“, beschliesse ich.
Das ablaufende Wasser kräuselt sich lautlos und gelbschimmernd auf seinem Weg in den Priel, fließt dem Horizont entgegen.
Ein paar Enten lassen sich im Priel treiben, suchen sich Schlafplätze auf dem trocken fallenden Watt.
Ein einsamer grauer Herr steht regungslos im seichten Wasser, schaut dem Tag hinterher, scheint fast vor der Nacht zu frösteln.
Bei meinem zweiten Blick in seine Richtung hat er sich von der untergehenden Sonne abgewendet, hebt langsam ein Bein und – ich hätte es ahnen können – fliegt mit weiten, kraftvollen Flügelschlägen in den Abendhimmel.
Ich habe es nicht geahnt, bin viel zu langsam gewesen. Mein letztes Bild von Ihm zeigt den leeren, grauen Himmel.
Dann legt sich ganz friedlich die Nacht über den Tag, es wird still. Auch ich werde innerlich still, lasse mich mitnehmen vom schwindenden Licht.
Sonne, Frost, stahlblauer Himmel, kein Lüftchen – das sind die Zutaten für Wintertage, die so selten und so schön sind.
Der Februar hat uns bereits ein paar solcher Bilderbuch-Tage geschenkt und jeder einzelne verabschiedete sich mit seiner ganz eigenen abendlichen Lichtstimmung.
Zum Beispiel am Eidersperrwerk:
(5) Eidersperrwerk
Eidersperrwerk
Ein komplett wolkenloser Himmel zeichnet den zarten Farbverlauf, der sich auf der spiegelglatten Wasseroberfläche wiederholt.
Ganz langsam zieht die untergehende Sonne ihre Bahn hinter der Westbake vorbei und versinkt im Meer.
Letzten Montag war der einzig schöne Tag für diese Woche vorhergesagt. Letzten Dienstag hatte mein Blog Geburtstag. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“ fragt Ihr Euch?
Ohne meinen Blog hätte ich mich am Montag nach der Arbeit kurz an den Zaun gestellt und mir den Sonnenuntergang von dort aus angeschaut.
Vielleicht hätte ich sogar ein Foto gemacht, wie schon so viele, mit unserem „Windquirl“ im Hintergrund.
Seit ich blogge, will ich mehr.
Also, schnell in die Schuhe, dicke Jacke, Schal (vorm Deich ist der Wind kalt), Autoschlüssel und los.
Strandübergang mit Bank bei uns im Koog
Im November reicht die Zeit aber nicht, um abends noch nach St. Peter zu fahren. Seit November sind auch die Strandüberfahrten gesperrt. Das kostet Extra-Zeit für den langen Weg über die Stege bis zum Sandstrand.
In St. Peter wäre ein Sonnenuntergang besonders schön. Dort würde noch viel Wasser von den letzten Stürmen auf dem Strand stehen. Darin würden sich die Farben des Himmels spiegeln. Das gäbe bestimmt schöne Bilder…
Zu uns an Deich geht’s deutlich fixer, auch wenn die Kulisse nicht ganz so spektakulär zu werden verspricht.
Zunächst bin ich ganz allein vorm Deich. Die Sonne steckt noch zwischen den ersten, von Westen aufziehenden Wolken. Sie schickt Ihre letzten Strahlen auf’s Wasser hinaus.
Über dem Deich kleine Schäfchenwolken, die wie eine aufgeschreckte Herde auseinanderlaufen. Unendliche Weite breitet sich dort oben aus. Der schmale Deichweg, den ich laufe, führt bis zum Horizont.
Kein Mensch, kein Schaf, nur dieser Himmel und ich. Es fühlt sich grenzenlos an.
Langsam schiebt sich ein goldgelber Steifen den Horizont hinauf, die Wolken bekommen gelbliche Tupfen. Ganz oben leuchtet immer noch das Blau eines sonnenverwöhnten Novembertages.
Ich freue mich wie „Bolle“, dass ich jetzt hier stehe und nicht am Zaun.
Ein Kondensstreifen steigt in den Himmel. „Flieger, grüß mir die Sonne“ flüstere ich gerade so, als wollte ich nicht stören. Wie klein man sich fühlt, bei solch einem gewaltigen Anblick.
Auf den Rückweg kommt mir eine Gestalt mit Hund entgegen. Der Kleine flitzt kreuz und quer über die Salzwiesen und erreicht mich weit vor seinem Frauchen. Wir kennen uns.
„Ich hab‘ schon überlegt, wer das ist, so ohne Hund“, begrüßt mich eine Mit-Kögerin. Sie dreht spontan um und wir laufen gemeinsam zurück. Man trifft sich nicht oft im Koog, so ohne Hund. Es gibt viel zu beschnacken.
Wir sind lange an der Bank vorbei, der letzte Deichübergang vorm Sperrwerk ist fast erreicht. „Wo steht Dein Auto?“ möchte sie von mir wissen.
„Da hinten“, zeige ich zurück.
„Fritzie…“, ruft sie den Hund, „wir haben da hinten etwas vergessen!“ Mit diesen Worten kehren wir alle drei noch einmal um.
Mittlerweile ist der goldene Streifen einem fast kitschigen Rot gewichen. Die Wasserflächen zwischen den Buhnen und Lahnungen sind von den tiefen Wolken kaum noch zu unterscheiden.
Die eben noch warmen Farben wirken jetzt kühl, die Kontraste schärfer, aus dem leuchtenden Blau wurde ein mattes Hellgrau. Die Nacht rückt näher.
Fast andächtig verabschieden wir uns – voneinander und von diesem Tag.
Ohne meinen Blog hätte ich diese Stimmung nicht erlebt, diese schönen Fotos nicht gemacht, hätte ich die nette Unterhaltung nicht geführt, wäre ich die knappe Stunde nicht am Deich gelaufen.
Ich hätte am Zaun gestanden und die olle „Mühle“ zum x-ten Mal geknipst.
Mein Blog hat mein Leben mächtig bereichert und das nun schon seit 3 Jahren.
Endlich ist es so weit! Mein Jocker beim Herzkramen von Random Randomsen ist endlich an der Reihe. Ich freue mich schon lange auf das „Licht“.
Licht lässt erstrahlen, zeichnet scharfe Konturen oder malt ganz weich und verbirgt Details. Licht erschafft Farben und entwirft Schattenbilder. Besonders kreativ ist das Licht der untergehenden Sonne, das den Himmel in Rot und Gelbtöne taucht und sich in allen seinen Farben auf dem Wasser spiegelt.
Licht – elf Fotos im Zauber der untergehenden Sonne
Westerhever Leuchtturm
Einfach nur schön, so ein Sonnenuntergang. Von was lasst Ihr euch eher verzaubern – von der untergehenden oder der aufgehenden Sonne?
Ein neues Jahr – ein neuer Foto-Ordner und der alte von 2016 soll noch ein wenig sortiert und dann archiviert werden. Und wie schon im letzten Jahr lassen sich bei dieser Beschäftigung ein paar Fundstücke entdecken, die schon fast vergessen waren.
Eines dieser Fundstücke ist diese Septembersonne, die langsam im Meer versinkt.
Sie sind immer faszinierend, diese letzten Minuten am Abend, die mit einem grandiosen Farbspiel, mal feuerrot, mal ganz zart in Pastell, einen Tag in die Nacht entlassen.