2016‘er Fundstücke – Schaf, Rosen und Meer

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Das Haus Peters in Tetenbüll auf Eiderstedt, der ehemalige Kolonialwarenladen, ist heute Museum und Galerie. Im letzten Jahr war ich gleich zweimal dort, einmal im April und dann zu dem „Schaf, Rosen und Meer“- Wochenende im Juni; ein Wochenende mit Verkauf von Rosenablegern und Kunsthandwerk.

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Der Juni-Besuch hatte es nicht in den Blog geschafft, das ist schade, denn gerade im Juni blüht der Haus-Peters-Bauergarten in voller Rosenpracht. Und jetzt im grauen Februar tut Farbe ja so gut und lässt die Vorfreude auf Frühjahr und Sommer wachsen.

Die Rosen, die Töpferarbeiten und das musikalische Duo Vilou – so bunt ist Sommer.

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Das Haus Peters Programm für 2017 ist auch schon geschrieben. Hier ein kleiner Auszug:

  • 24./25.6. „Schaf, Rosen und Meer“- Wochenende mit Verkauf von Rosenablegern und Kunsthandwerk
    Verkauf von Ablegern der historischen Rosen aus dem Bauerngarten, Wissenswertes, Schönes und Köstliches rund um die Rose, …
  • 12./13.8. Buntes Sommerwochenende mit Kunsthandwerk
    Silberschmuck, Keramik, Gartenkeramik, Filzarbeiten, Mode, Altes Leinen, Schmuck, Weidenarbeiten, … Musik: Vilou (13.8.)
  • 7. Oktober bis 25. Februar 2018: Ausstellung von Ole West

Dorfidyll auf Eiderstedt – Tetenbüll

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Wo liegt eigentlich Tetenbüll? Gehört habe ich den Ortsnamen schon öfter, mit Eiderstedt in Verbindung gebracht auch, aber vorbeigekommen oder durchgefahren war ich dort noch nie. Tetenbüll liegt mitten auf Eiderstedt und wer nach Tetenbüll möchte, der muss nach Tetenbüll abbiegen, man kommt durch Tetenbüll nicht automatisch hindurch.

Wer über die 202 nach St.Peter fährt, lässt Tetenbüll rechts liegen, auch Tönning, Garding, Tating, Westerhever – alles Eiderstedter Orte – erreicht man, ohne durch Tetenbüll zu kommen.

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Tetenbüll liegt ein wenig versteckt und wer tatsächlich einmal in Katharinenheerd rechts abbiegt, um sich etwas Zeit für das kleine Dorf zu nehmen, der wird angenehm überrascht. In dem idyllischen Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

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Ein „Stillstand“ im Sinne von Abkehr vom zerstörenden Fortschritt, ein gewollter, wohltuender Stillstand, mit dem man sich das gute Althergebrachte erhalten hat. So wie das Kopfsteinpflaster auf der Dörpsstraat und den Kirchspielkrug am Fuße der Kirche.

Neben dem Krug und den schönen, alten Gebäuden in Backstein oder weiß getüncht, in teils prächtigen Gärten, gesellen sich die Freiwilligen Feuerwehr, ein Seniorenstift, ein Kinderspielplatz und sogar eine Schule um den alten Ortskern.

Und ohne auch nur einen Tetenbüller gesehen oder gesprochen zu haben, bekommt man schon bei einem Rundgang durch den Ort das Gefühl, dass Dorfgemeinschaft hier noch funktioniert.

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Diese Gefühl wird auf den Internet-Seiten Tetenbülls bestätigt. Selten habe ich einen so aktiv gestalteten, allumfassenden und persönlich ansprechenden Internetauftritt einer Gemeinde gelesen – vom 365 Tage-Fotoprojekt mit Bildern aus der Gemeinde, über „unsere schöne Kirche St. Anna“, bis hin zur herzlichen Einladung zukünftiger Neubürger in das gemeinschaftliche Dorfleben.

Nur einen Einkaufsladen gibt es in Tetenbüll nicht mehr, jedenfalls keinen, in dem man im klassischen Sinn einkaufen kann. Einen Kolonialwarenladen gibt es, besser gesagt ein Kolonialwarenladen-Museum, das Haus Peters.

Es ist ein Museum mit historischen Laden, in dem auch verschiedene regionale Produkte angeboten werden, mit Galerie und wechselnden Ausstellungen und einem, im Sommer sicher wunderschönen Bauerngarten.

Noch bis zum 05. Mai kann man hier die Ausstellung „Bilder aus dem prallen Leben“ von Erhard Göttlicher, einem österreichisch-deutschen Maler und Kunstprofessor, erleben.

Zum 70. Geburtstag des Künstlers zeigt das Haus Peters eine Auswahl seiner Werke aus jüngster Vergangenheit, die auf witzige, überraschende aber auch schon mal fast schockierende Weise das, in der Tat, pralle Leben darstellen.

Und nach dem Stöbern und Staunen im Kolonialwarenladen Peters lässt es sich im Café im Theatrium in einem der aufgestellten Strandkörbe bei duftendem Kaffee und selbstgebackenen Kuchen ganz wunderbar resümieren.

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Über Dorfleben, über Kunst und über einen wundervollen Ausblick.

Wie, Ihr seht nichts Besonderes? Ja, das ist es doch, was diesen Ausblick so wundervoll macht.

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Man sieht nichts, nicht eine Windkraftanlage, soweit man auch schaut… wohltuender Stillstand eben!

Vom 17.06. – 17.07.2016 stellt Julia Pasinski von Meermalen im Haus Peters aus.