St. Peter Ordings Westküstenpark – die Störche lieben ihn

DSCN1336

Noch ein Frühlingsthema: die Störche sind wieder da, haben sich auf ihren Horsten niedergelassen, Eier gelegt, gebrütet und die ersten Jungstörche sind auch schon geschlüpft.

Eine der größten freilebenden Storchenkolonie gibt es im Westküstenpark in St. Peter Ording. Bis zu 40 Paare finden sich dort ein.

DSCN1213

Grundsätzlich bin ich ja nicht (mehr) so der Freund von Tierparks oder Zooanlagen. Ich finde mittlerweile, dass Tiere in ihrer natürlichen Umgebung belassen werden sollten. Aber es gibt natürlich auch jede Menge Argumente für artgerecht geführte Tierparks.

Tiere im Tierpark können durchaus als Botschafter ihrer bedrohten Art gesehen werden und zu ihrer Erhaltung beitragen. Das es nirgendwo leichter ist, wilde Tiere vor die Kamera zu bekommen, ist ein durchaus attraktiver Nebeneffekt.

Bedenken hin oder her, ich bin letztes Jahr Anfang August auf „Fotosafari“ gegangen.

Viele der Storchenpaare kommen zum Brüten in den Westküstenpark. Der Nachwuchs muss fast drei Monate umsorgt werden, bis er ohne seine Eltern zurechtkommt. Die Jungvögel werden im Park beringt und fliegen Ende August/Anfang September Richtung Süden in ihre Winterquartiere.

Rund ein Dutzend Paare aus ganz Schleswig-Holstein überwintern sogar im Park.

Was wiederum die Störche an dem Park so attraktiv finden, liegt auf der Hand, oder besser, in den Holzboxen. Dort werden 2 x täglich Eimer voller „Storchenfutter“ hineingestellt.

Der hungrige Storch muss also nicht über Wiesen und um Tümpel staksten, um sich seine Nahrung aufwendig zu sammeln. Er bedient sich ganz bequem am Büffet.

Und auch hier bin ich mir nicht sicher, wie ich das finden soll. Lernen die Jungstörche sich selbst zu versorgen? Oder verlernen die Alttiere es vielleicht sogar?

Aber es ist auch eine Tatsache, dass Störche in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gegenden und der damit verbundenen Trockenlegung von Feuchtgebieten, kaum noch Nahrung finden und schon seit Jahrzehnten weniger werden. Wie so viele andere Tierarten ist auch der Storch auf die Mithilfe des Menschen angewiesen.

Es brüten zurzeit 280 Paare in ganz Schleswig Holstein, 2005 lag der niedrigste Stand bei 170 Horstpaaren und vor 50 Jahren waren es noch 580 Paare (Quelle). Der Bestand erholt sich glücklicherweise.

DSCN1319

Noch recht flauschig schaut dieser Jungstorch in die Welt, der Schnabel hat schon seine typische rote Färbung und er ist wohlgenährt.

Und vielleicht ist er ja in diesem Jahr wohlbehalten nach St. Peter Ording zurückgekehrt?