Auf Lutz Pauser’s Blog Zwetschgenmann habe ich vor einiger Zeit von einer Web-Seite gelesen, auf der Foto’s von Bahnhöfen gesammelt werden. Gaby Becker sammelt mit ein paar Mitstreiterinnen auf der Seite Deutschlands Bahnhöfe alle (das sind immerhin 5652) Bahnhöfe im Lande.
Neugierige geworden, hatte ich gleich mal geschaut und tatsächlich, beide Bahnstrecken vor meiner Haustür sind noch nicht erfasst. Also habe ich mich aufgemacht, um genau das zu ändern und kann Euch nun auf eine imaginäre Zugfahrt von Tönning nach St. Peter Ording mitnehmen.
Um 16:01 Uhr steigen wir in Tönning in den Zug. Nach 4 Minuten erreichen wir schon den ersten Haltepunkt in Kating, ein Bus-Häuschen auf dem Damm. Kein Haus, kein Baum, kein Strauch, kein Parkplatz. Nur zwei Fahrräder lehnen am Fahrradständer.
Um 16:08 erreichen wir nach weiteren 3 Minuten den Haltepunkt Katharinenheerd.
Der Ortsname Katharinenheerd ist sicher vielen St. Peter Ording Besuchern, die über die B 202 an die Küste fahren, ein Begriff. In Katharinenheerd angehalten ist wohl kaum jemand.
Ich, ehrlich gesagt, auch nicht, und ich hätte nicht mal vermutet, dass es dort einen Bahn-Haltepunkt gibt.
Weiter geht’s Richtung Garding. In der über 2000 Einwohner fassenden Stadt mitten auf Eiderstedt hätte ich jetzt etwas „mehr“ Bahnhof erwartet, aber auch hier nur noch ein Haltepunkt mit Wartehäuschen. Unsere Ankunftszeit: 16:12
In nur knappen 2 Minuten, genauer gesagt um 16:14 kommt schon der nächste Halt, Sandwehle. Dieser Haltepunkt ist nach einer Deichbruchstelle benannt. Das einbrechende Wasser spülte ein tiefes Loch aus, das „Wehle“ genannt wird und für den Streckenbau wieder zugeschüttet wurde.
Hier scheinen nur zwei Kühe auf unseren Zug zu warten. Nach kurzem Halt geht es weiter Richtung Tating. Diesen Haltepunt erreichen wir um 16:18
Von Tating aus nähern wir uns langsam der Küste. Die Bahnstrecke verläuft in einem langen Bogen Richtung St. Peter. Der erste Halt bei St. Peter Dorf liegt schmuck eingebettet in Rosenbeete und wird Bad St. Peter Süd genannt. Ankunft 16:32
Nun sind es nur noch 4 Minuten bis zur End-Haltestelle St. Peter Ording und dort gibt es wieder ein richtiges Bahnhofes-Gebäude. Auch wenn es der Bahn nicht mehr gehört, so werden dort immerhin noch Fahrkarten verkauft.
In St. Peter Ording endet unsere Zugfahrt um 16:27. Wer will, bleibt einfach sitzen und fährt die 26 Minuten zurück nach Tönning.
Der Ordinger Bahnhof ist das letzte, noch erhaltene Gebäude einer früher sogar für den Güterverkehr ausgebauten Bahnstrecke.
Der Rückbau in eine eingleisige Verbindung machte die Bahnhofs-Gebäude überflüssig, sie verfielen zum größten Teil und wurden abgerissen.
Wer sich für die ganze Geschichte der Bahnstrecke Tönning – St. Peter Ording interessiert, kann hier mal schauen:
Die Eisenbahn auf der Halbinsel Eiderstedt
So, und ich werde jetzt meine Fotos beim OpenData-Projekt Fotos von Bahnhöfen anmelden.
Nachtrag 12.07.2017 – Sie sind online: