2020 – ein Wolkenband am Horizont

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Wie blickt man auf ein Jahr zurück, das so gut wie nicht stattgefunden hat? Ich könnte auflisten, was ich alles nicht gemacht habe. Solche Listen hat sicher jeder. Ich könnte von den über 20 Büchern, die ich in 2020 gelesen habe, berichten, oder über die Gartenprojekte und Renovierungsarbeiten, die schon so lange anstanden, ich aber nie die Zeit dafür fand. Auch hiermit bin ich sicher nicht allein.

Ich könnte auch von den Ängsten, der Wut und dem Unverständnis erzählen, dass mich immer mal wieder umtrieb, alles Gefühle, die sicher auch jeder hatte, egal aus welcher Perspektive. Oder von dem Frust, eben genau über solche Gefühle kaum noch reden zu können, ohne gleich eine Grundsatzdiskussion über Demokratie und Staatsgewalt anzufachen. Anfeindungen inclusive.

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Ich könnte… – werde ich aber nicht. Ich werde Euch von dem verpassten Sonnenuntergang am ersten Weihnachtstag erzählen. Es war ein Wintertag, wie aus dem Bilderbuch, wenn auch der Schnee fehlte, aber mit blauem Himmel, Sonne und ohne Wind.

Der Sonnenuntergang wird fantastisch, dachte ich, als ich, bevor es an den Deich gehen sollte, noch schnell die Ente füllte und in den Ofen schob. Knappes Timing, aber ich hatte die Sonnenuntergangszeit gegoogelt und lag noch gut in der Zeit…

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Auf dem Deich angekommen, musste ich feststellen, dass die Sonne bereits hinter einem dicken, dunklen Wolkenband am Horizont verschwunden war. Nur ein paar helle Strahlen und ein wenig Farbe waren noch zu sehen. Schade, ich war doch zu spät.

Aber die Luft war herrlich und die Wolkenformationen imposant. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, so war 2020. Ganz anders als gedacht und erhofft, und aus dem, was möglich war, hatte man das Beste machen müssen.

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Für das neue Jahr wünsche ich uns allen
Sonnenuntergänge ohne Wolken
und dass es besser wird, als wir denken oder hoffen.

Auf 2021!

23 Gedanken zu “2020 – ein Wolkenband am Horizont

  1. Das stimmt – der erste Feiertag war einfach toll hier … auf den Wind und den Niesel am nächsten Tag hätte ich dann verzichten können. Aber irgendwie ist das Wetter doch wie das Leben, am einfachsten kommt man damit zurecht, wenn man versucht sich damit zu arrangieren und die tollen Momente einfach besonders genießt.
    So haben wir auch versucht diese Jahr zu sehen – weniger auf das konzentriert, was nicht möglich war … mehr das genossen, was wir konnten!

    Liebe Grüße,
    Isabella

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    1. Gerne, liebe Anna, und ja, es gab natürlich auch viel Schönes in diesem Jahr. So als Ganzes wird es mir jedoch eher als mühsam in Erinnerung bleiben. Vielleicht braucht es etwas Abstand für ein anderes Empfinden. Komm gut ins Neue Jahr! Liebe Grüße, Ulrike

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      1. In besonderer Erinnerung wird es bleiben, ja, das denke ich auch. Und manchmal frage ich mich, wie wir wohl in einigen Jahren auf dieses Jahr zurückblicken werden…
        Hab auch Du einen guten und schönen Jahreswechsel!

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    1. Ja klar, liebe Maren, ich auch. Nur war meine Erwartung eine andere. Aber so ist es manchmal (nicht nur in 2020) – wenn Du zu viel erwartest, kannst Du enttäuscht werden – fährst Du ohne Erwartungen an den Deich (so als Sinnbild), dann sind auch Wolken schön. Komm gut ins Neue jahr! Liebe Grüße, Ulrike

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  2. .. und dass es besser wird, als wir alle denken und hoffen. Ich drücke für diesen Wunsch die Daumen, ganz fest. Noch so ein Jahr, das wäre sehr schlimm, für alle, fürs Gemüt, für Leben und Seele, fürs Geschäft, ach was soll ich sagen, es muss einfach besser werden.
    Bleib gesund und munter und guten Rutsch.
    LG Maren

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