Wetter kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen, den Urlaub schon eher, aber meist nicht so punktgenau, dass die freie Zeit auf Sonne trifft. Wenn man dann noch Ferienwohnungen betreut, dann wir das Sonnen-Fenster noch kleiner.
Ende Juli trafen 4 Urlaubstage auf keinen Bettenwechsel und ich buchte mehr oder weniger spontan ein Hotel an der Ostsee, um einen weiteres Stück des Fördesteigs (hier die ersten Etappen) zu erkunden.
Absolute Alleinlage mit direktem Osstseeblick von der Zimmer-Dachterasse (ich liebe Dachterassen!!) aus. Ein Traum mit sonnigen Abschnitten. Aber auch Gewitterschauern und dunklem Himmel.
Aber Stefanie von Indernaehebleiben schrieb mal über den norddeutschen Sommer, dass ein Sommerregen dazu gehört. Also, beste Voraussetzungen.
Mein Hotel lag in Steinberg Haff, so ungefähr mittig in dem Fördesteig-Abschnitt Norgaardholz bis Gelting Mole. Eine Ostsseeregion, die vom Tourismus ein wenig vergessen wurde. So traf ich auf herrlich leere Strände.
Aber auch auf fehlende Infrastruktur zum Beispiel in Form einer Buslinie, die mich nach einer Wanderung am Strand wieder zurück zu meinem Ausgangspunkt hätte bringen können. So bin ich eben alle Teilstücke zweimal gelaufen.
Man nennt es wohl Naturstrand, was die Ostsee hier bietet. Viele Steine und wenig Sand, nicht wirklich einladend zum Baden, aber wunderbar zum Laufen.
Mal gesäumt von großen Bäumen, die direkt am Wasser wachsen oder tief über den Strand hängen und Schatten (oder auch Schutz vor Regen) spenden.
Die Steine hatten es mir besonder angetan. Als Strandläufer und Sammler gab es viel zu schauen, suchen und finden. Stundenlang kann ich mich dabei verlieren. So stelle ich mir Meditation vor (die ich noch nie wirklich bewusst hinbekommen habe).
Die Gedanken sind ganz im hier und jetzt, immer mal wieder kurz durch die Freude über den nächsten schönen Lochstein (Hühnergott) oder Flint-Stein unterbrochen. Die Ostseeküste dort oben ist ein Paradies für Sammler.
Und wenn die Taschen anfangen schwer zu werden, dann geniesst man den Blick übers dunkle Wasser, zu den Möwen und den dümpelnden kleinen Booten, die zahlreich in knietiefen Wasser an den Bojen liegen.
Hach, muss das schön sein, jetzt so ein Schiffchen sei eigen nennen zu dürfen und auf die See hinaus zu steuern. Ja, auch Zeit zum Träumen findet man an einem einsamen Ostseestrand.
Vom Steinberghaff nach links verläuft der Fördesteig bis kurz vor Haberniss direkt am Strand. Selbst bei sonnigen Abschnitten läuft man hier fast allein. In Norgaardholz erste und einzige Spur von Tourismus: eine „Seebrücke“ aus Baugerüsten. Nicht besonders schön, aber zweckmäßig.
Hier hat der DLRG seine Station, unterhält ein sogenanntes „Strandbad“, das man kostenfrei nutzen kann. Ein Haufen kleiner Knirpse sollte gerade unter Anleitung das Schwimmen lernen. Gleich in die Ostsee, das fand ich mutig.
Von Steinberghaff nach rechts schwingt sich der Fördesteig immer mal wieder kurz ins Hinterland um einen unzugänglichen Strandabschnitt oder die Mündung eines Baches zu umgehen. Klar, man kann auch versuchen über den Rinnsal hinweg zu springen. Weil man es ja besser weiß und auf kein Fall zurücklaufen mag.
Dann holt man sich eben nasse Füsse, Socken und Schuhe, denn die gegenüberliegende Seite ist butterweicher Schlick. Naja, auch das ist nicht so schlimm im Sommer und auf dem Rückweg ist man schlauer.
Etappenziel ist Gelting Mole, einer der zahlreichen Jachthäfen an Förde und Ostsee. Und hier darf wieder geträumt werden. Von Segeln im Wind, von Wellen und schwankenden Bootsplanken, unbekannten Ufern und der ganz großen Freiheit.
Jeder Jachthafen zieht mich in seinen Bann, lässt vergangene Segeltörns an mir vorüberziehen und weckt so eine Sehnsucht, die wohl nur der versteht, der auch schon mal unter Segeln auf dem Meer unterwegs war.
Abends habe ich den weiteren Verlauf des Fördesteig Richtung Geltinger Bucht per Auto erkundet und Wackerballig (was für ein Name!) als perfekten Startpunkt für die nächste Etappe ins Auge gefasst.
Davon aber später mehr.
Liebe Ulrike, wie toll bei Dir so viele Bilder zu sehen, die mir so bekannt sind. Allein, dass Du im Strandhotel übernachtet hast 🙂 Das mit der Busanbindung hat uns letztes Jahr auch einige Schwierigkeiten auf dem Fördesteig bereitet. Theoretisch könnte man natürlich immer zur Nordstraße laufen. Aber das macht dann ja die ganze Stimmung kaputt. Freue mich auf die nächste Etappe!!! Danke schon mal bis hier. Und liebe Grüße, Stefanie
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Also, ich gebe ja zu, dass ich mich nicht wirklich intensiv um eine Buslösung gekümmert habe. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es schwierig werden würde. Und so war’s auch schön. Hat nur die Etappen abgekürzt, auch die nächste. Bin halt nicht so der geübte Wanderer und es soll ja keine Quälerei werden 😉 Liebe Grüße, Ulrike
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Nee – herrlich. Hast Du genau richtig gemacht, finde ich.
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🙂
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Moin nochmal. Hab‘ gerade noch mal in Deinen Blog geschaut: https://www.indernaehebleiben.de/fruehling-sommer-herbst-und-steinberghaff/
Du hast Dich in die Kastanie, die genau vor meiner Dachterasse steht, verliebt!! In der Kastanie hatte eine Taube ihr Nest gebaut oder renoviert (das konnte ich nicht sehen), aber ihre Material-Nachschub-Einflugschneise ging genau über mein Dachterasse. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie wäre mir an den Kopf geflogen. Zu witzig.
Und ich bin mal gespannt, wer Deine Foto-Kollektion Frühling, Sommer und Herbst mit Winterbildern ergänzen kann. Ich werd‘ mal schauen, ob es sich ergibt 😉
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Schöööne Gegend. Hast du auch die Geltinger Birk mit seinen Wildpferden erkundet?
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Die Wilfpferde habe ich nur gehört, aber nicht gesehen. Ich bin aber auch „nur“ bis zur Mühle Chalotte gekommen. Davon das nächste Mal mehr 😉
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Liebe Ulrike, die Geschichte mit den schweren Taschen kommt mir irgendwie bekannt vor. Ein toller Bericht und schöne Fotos. Du hast die Stimmung am Meer wunderbar eingefangen.
Liebe Grüße, Martina
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Ach, Du hast auch volle Taschen nach einem Strandspaziergang? Herrlich!! Und ich freu‘ mich, wenn Dich mein Bericht ans Meer mitnehmen konnte. Hab’t Ihr schon mal in Gelting Mole gelegen? Liebe Grüße, Ulrike
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Das hört sich nach Super Miniurlaub an, liebe Ulrike. Manchmal können einige wenige, aber bedeutungsvolle Tage sehr viel für die Seele tun. Bei über 35 Grad träume ich vom Meer und Wind, von Wellen und Regen!
Und ich hoffe sehr, daß Du Deinen Segelboottraum nicht aufgeben wirst! ⛵⛵⛵
Sei herzlich gegrüßt aus dem zu heißen und trockenen Colorado, aber das kennst Du ja. 😊
Tanja
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Moin liebe Tanja, oh ja, ich erinnerich mich. Der Firmen-Grillnachmittag im Resort in Boulder, selten hatte ich so geschwitzt.
Regen hatten wir die letzten Tage reichlich, ich kann ja mal ne Wolke voll rüberschicken.
Und meinen Segelboot-Traum den gebe ich auf keinen Fall auf, dafür sind ja Träume da, dass man sie träumt 😉 !! Ganz liebe Grüße nach Colorado, Ulrike
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Genau an den Grillnachmittag dachte ich, denn ich erinnerte mich daran, wie sehr er dich beeindruckte bzw. erdrückte. 😊
Herzlichen Dank für Deine Wolke, liebe Ulrike, sie kam bereits an und ließ etwas Flüssigkeit raus, und heute sollen noch einige mehr folgen. 🌧🌧🌧
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Na wunderbar, dann hat das ja geklappt 😉
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Ich musste auch ueber den Namen „Wackerballig“ schmunzeln … und kann man drehen wie man will „Backerwallig“ klingt auch lustig 🙂 Alles Gute von Alberta, und bitte gruess mir den ocean, hmmm? Love, cat.
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🙂 Wird gemacht 😉
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Sieht schon aus, dort.
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Ist schön dort!! 🙂
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Das glaube ich gern.
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