Wo wir schon mal da sind, so in Gedanken (auf Helgoland, meine ich), können wir uns auch gleich noch einer Inselrundfahrt anschließen. Einer Rundfahrt per Boot, versteht sich.
Wer schon mal mit dem Schiff nach Helgoland gefahren ist, der kennt sicher den spannenden Moment, an dem die verschwommenen Umrisse der Hochsee-Insel erstmals am Horizont zu erahnen sind, dann immer grösser und klarer werden, bis man Oberland und Unterland deutlich ausmachen kann.
Wie die Insel aber von der anderen Seite aussieht, kann man nur bei einer Inselrundfahrt erkunden.
Los geht’s mit der Rundfahrt im Osthafen, in dem es deutlich beschaulicher zugeht als im Südhafen, in dem sich die Segeljachten oft ganz schön drängeln müssen. Die Osthafen-Marina wird hauptsächlich von Mitgliedern des angeschlossenen Yachtclubs genutzt, und von den Rundfahrt-Booten.
Erster Anlaufpunkt ist natürlich die Lange Anna, das Wahrzeichen der roten Insel, die man sonst nur von oben zu sehen bekommt. Das Boot muss allerdings einen sehr großen Bogen um die markante Bundsandstein-Formation machen, denn Untiefen durch Fels und Geröllabbruch machen ein näheres Heranfahren zu gefährlich.
An Bord werden Ferngläser ausgegeben, um den Lummen- und Basstölpel-Felsen näher zu holen. Auch ein Zoom ist hilfreich, wenn man ein paar schöne Fotos machen möchte.
Von oben, von dem benachbarten Klippenende des Oberlandes, bleibt dem Betrachter auch verborgen, dass die Lange Anna eine kleine Schwester hat. Schlank und fragil steht die Kurze Anna, die erst 1976 durch einen Felsabbruch entstand, ganz dicht am Helgoländer Felssockel. Gerade so, als suche sie Schutz beim grossen Bruder.
Erreicht man die Südspitze Helgolands, geht’s um die weit ins Meer hinausragenden Hafenanlagen.
Hier erhascht man noch mal einen letzten Blick auf die Anna, schippert durch den Südhafen, erfährt dort, dass der silbrige Riesen-Pilz kein Raumschiff sondern der Meerwasserturm der Biologische Anstalt Helgolands ist.
Weiter führt der Kurs vorbei an der Düne, ihrem Südstrand, dem kleinen rot-weißen Leuchtturm, den auf Reede liegenden Fährschiffen bis der Blick wieder auf Bekanntes stösst.
Der schon bekannte Anblick, das sind die bunten Hummerbuden und die weißen Fronten der aneinandergereihten Hotels mit Balkon und Meerblick, direkt am Hafen.
Für den Übernachtungsgast habe ich da gleich noch einen Tipp (den ich gerne schon vorher gehabt hätte): „Mittwochs nie!“
Denn wer einen netten Abend in dem nicht nur unter Seglern wohl bekanntesten und beliebtesten Lokals auf Helgoland, der „Bunten Kuh“, verbringen möchte, sollte sich nicht den Mittwoch aussuchen. Denn mittwochs ist Ruhetag, auch in anderen Lokalen, auch in der Saison.
Da wir aber bereits Donnerstag hatten, war die „Bunte Kuh“ wieder geöffnet und mir ein Fischteller und ein kühles Helles gegönnt. Besser kann man so einen sonnigen Seefahrer-Nachmittag nicht ausklingen lassen.
Ein sehr schöner Beitrag.
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Freut mich! Danke!
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Sehr schöner Beitrag mit wissenswerten Infos und tollen Fotos. 👍👍👍
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Freut mich und ja, man lernt nie aus! 😉
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Wunderbar! Da möchte ich auch mal hin! Das macht Lust auf mehr Meer 🙂
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Freut mich 🙂
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Hach, Helgoland, und dann noch bei Traumwetter! Ob wir wohl jemals auf eigenem Kiel dort hinkommen? Wenn, dann auf keinen Fall mittwochs, sehr guter Tipp! 😉 Deine schönen Fotos sind jedenfalls sehr einladend, liebe Ulrike.
Schöne Grüße und einen gemütlichen Feierabend!
Martina
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Auf eigenem Kiel – wie cool ist das denn. Das ist auch noch so ein Traum von mir. Aber ich hab‘ ja noch nicht mal den Kiel… Liebe Grüße, Ulrike
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Wunderschön. Helgoland ist einfach hübsch. Und der Vogelkot sieht aus wie Schnee 🙂 Ich hätte gern einen Basstölpel gesehen, ihr bestimmt auch, oder? Liebe Grüße
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Klar bin ich auch bei den Basstölpen gewesen, diesmal aber ohne Foto. Einfach mal so geniessen, hat auch was. Liebe Grüße, Ulrike
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Das stimmt total!
Liebe Grüße
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Schöne Fotos von Helgoland. Wann habt ihr diesen Ausflug gemacht. Bestimmt jetzt nicht im Winter, oder doch?
Einmal – muss Anfang der 80ziger Jahre gewesen sein, – war ich als Tagestourist auf Helgoland. Ich habe mir danach geschworen, dies nie wieder zu machen. War schrecklich.
Aber einen Urlaub auch in den 80zigern, den habe ich mal gemacht und zwar März/April für eine Woche. Das war toll, wenig Touristen, dafür aber Helgoländer und eine dufte Kneipe. Morgens ins Schwimmbad, nachmittags die Insel zu Fuß umrunden, so weit das möglich ist.
Würde ich irgendwann mal gerne wieder machen.
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Nee, das war im August, als noch die Sonne da war 😉 … und abends in die Bunte Kuh. 🙂
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Bunte Kuh, wo genau ist die?
Kann mich nicht erinnern, dass ich damals diese Lokalität entdeckt hätte.
Wenn man vom Unterland hoch kommt und gerade aus hoch geht, da war damals so in der Mitte der Straße links eine Kneipe, die wurde von Mecki und seiner Lebensgefährtin betrieben.
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Die Bunte Kuh ist am linken Ende der bunten Hummerbuden. Ich weiss jedoch nicht, wie lange es sie schon gibt.
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Ah, im Unterland also. Daran kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern, selbst an die Hummerbuden fehlt mir die Erinnerung.
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Danke für diese super Rundfahrt, liebe Ulrike. Allein der Vögel wegen MUSS ich da unbedingt hin! 😊
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Das sehe ich auch so! Unbedingt!
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Bin so oft auf Helgoland, aber eine Umrundung steht noch aus.
Einmal versucht, mussten wir wegen zu hohen Wellengangs wieder umkehren.
Nun weiß ich aber, wie es sein könnte 🙂
Liebe Grüße
Brigitte
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… und ich hoffe, Du hast jetzt den Eindruck, dass sich ein zweiter Anlauf lohnen würde 🙂
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Ja klar. Irgendwann wird es ja mal nicht so stürmisch sein 😉
Am 1.6. bin ich wieder auf meiner Lieblings Insel, aber leider nur für ein paar Stunden.
Birding mit dem NABU.
Liebe Grüße, Brigitte
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