„Wo geht’s denn hier zum Strand?“, wurde ich schon oft von meinen Urlaubsgästen gefragt. Dann erkläre ich Ihnen, neben Büsum, St. Peter und unserer Badestelle im Wesselburenerkoog auch den Weg nach Vollerwiek. Gleich nach dem Eidersperrwerk die erste Abzweigung links.
Die schmale Straße schlängelt sich schon nach ein paar hundert Metern durch den kleinen Ort und wenn man bereits das Gefühl hat, da kommt nichts mehr, taucht hinter der letzten Kurve der Deich mit dem vorgelagerten Parkplatz auf.
Vollerwiek hat ca. 5 km Deich und dieser verläuft in einer fast 90 Grad Kurve um die Badestelle herum. Gepflegter Rasen, ein paar Strandkörbe, ein Mini-Eckchen Strandsand und ein Schwimmponton schmiegen sich in die „Badeecke“, wie die Vollerwieker ihr Stückchen Nordsee liebevoll nennen.
Die Preise für Strand und Strandkorb sind in Vollerwiek moderat, das Parken ist kostenfrei. Hinter dem Deich befindet sich ein Bistro und vor dem Deich die Weite der Nordsee. Der befestigte Weg führt linker Hand bis zum Eidersperrwerk, in der anderen Richtung kann man bis St. Peter laufen.
Zurück lohnt es sich auch, die kleinen Deich-Wege landseitig zu nehmen. Die landschaftliche Idylle hört auf Eiderstedt nicht an der Küstenlinie auf.
Niedliche Reetdach-Katen ducken sich hinter den Deich, der Blick schweift über satt grünes Weideland und hier und da taucht ein großer Hof umringt von knorrigen windschiefen Bäumen auf. Wildrosenhecken.
Diese Schönheit der Natur und die Faszination des Meeres inspirieren auch viele Künstler. Auf der Eiderstedter Halbinsel gibt es zahlreiche Galerien und Ateliers. Gefühlt sogar mehr Künstler und Kunstschaffende als es Hofläden in Dithmarschen gibt. Das Worpswede Schleswig-Holsteins. Kreativität braucht Schönheit und Weite.
Einige der Eiderstedt Künstler haben sich dem Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt e.V. „KunstKlima“ angeschlossen. Sie veranstalten gemeinsame Ausstellungen im Alten Rathaus Garding und den Tag der offenen Ateliers.
Der Tag der offenen Ateliers findet jeweils im April und im August statt. Man kann den Besuch ganz wunderbar mit einer Fahradtour verbinden (die Wege sind meist nicht weit).
Eines der KunstKlima Ateliers liegt auch am Deich in Vollerwiek, die Galerie Meerkunst von Karin Dreier:
In Ihren Nordsee – Aquarellen ist der Standort Programm: Watt, Wind, Wellen, Dünen, Deiche, Schafe, Haubarge, Katen und Kirchen — Nordsee — himmelweit.
(von Ihrer Homepage – besser hätte ich es nicht ausdrücken können)
Und während ich noch so vor dem Deich schlenderte, die leichte Sommerbrise meine Gedanken mitnahm, fiel mein Blick auf ein Stück Holz. Erst dachte ich: „Ach nö, so ein schmuckloses Brettchen mit rostigen Nägeln.“
Aber man braucht kein begnadeter Künstler zu sein, auch ich war schnell inspiriert. Etwas Farbe, ein Spruch und ein Draht zum Aufhängen… (die ganze Geschichte bei FarbFrisch).
Und so verbindet sich auch meine Liebe zum Meer mit meiner Freude am Gestalten – das Rauschen der Wellen vor Vollerwiek mit meinen eigenen „kreativen“ Ideen. Das fühlt sich gut an.
Es stand ja in der Zeitung: Hier leben die glücklichsten Menschen.
Ich kann mich da nur anschließen.
Und Deine Beschreibung – einfach nur schön und macht Lust auf (Meer)
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Oh ja, und vielleicht sind die Eiderstädter noch ein klitzekleines Fünkchen glücklicher als die glücklichsten Schleswig-Holsteiner. 🙂 Und das Meer trägt sicher auch viel dazu bei.
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Dein Bericht und die Bilder sind wirklich sehr einladend, liebe Ulrike. Bleiben die Strandkörbe das ganze Jahr über draußen? Und wird von der Badeinsel auch in den Wintermonaten (von ganz robusten Seelen) Gebrauch gemacht? Das wäre sicherlich SEHR erfrischend.
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Liebe Tanja, das ist ja interessant, dass Du Winterbaden erfrischend findest (wenn man es dann überlebt). In der Tat fasziniert mich die Vorstellung, aber ich glaube nicht, dass ich es jeweils soweit bringen werden um im Winter in die Nordsee zu springen (leider…). Die Strandkörbe und der Ponton sind bereits im Winterlager, unsere Herbst-Stürme würden nichts davon übrig lassen. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Ulrike
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Hallo Ulrike,
ich wollte damit nicht unbedingt sagen, daß mich das persönlich reizt, aber ich kenne solche abgehärteten Menschen, die sich regelmäßig in die eiskalten Fluten stürzen. Aber mindestens einmal würde ich es schon gerne probieren (und es hoffentlich überleben).
Liebe Grüße an Deutschlands Norden,
Tanja
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Genau so geht es mir. Ich würde es auch gerne mal probieren aber ich glaube, das muss man trainieren. Einfach so überlebt man es wahrscheinlich wirklich nicht 😉
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Mit deinen lebendig-schönen Beiträgen kommt immer eine Brise Meer zu mir! Und heute ist sogar Kunst dabei! Danke!
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Ha,ha, ja, heute ist „Kunst“ dabei. Freut mich, dass es die Brise so ganz weit in den Süden schafft. 🙂
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Liebe Ulrike, bin ganz verzaubert von den schönen Bildern. Das Bild mit einfach nur grün und Wolken könnte ich mir stundenlang anschauen. Ein schönes Fleckchen Erde und so ein paar sommerliche Bilder tun gut im sonst so grauen November. LG Undine
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Liebe Undine. Das freut mich sehr! Licht und Farben tun jetzt gut, im grauen November. Wir haben heute einen sonnigen Tag, den einzigen dieser Woche, und wenn ich Feierabend habe, ist die Sonne untergegangen. Dann werde ich mir wohl auch noch mal das Wolkenbild anschauen 😉 Liebe Grüsse, Ulrike
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Das alles kommt mir sehr bekannt vor. Wie oft habe ich da oben beim DLRG gestanden und durch den Schlick des Wattenmeeres gestampft. Ach waren das noch Zeiten. Das letzte Mal als ich dort war, das war im Jahr 2008, glaube ich. In der Kunstgalerie war ich auch schon und noch heute hängt der Druck mit den vielen Schafen – den ich mir dort gekauft hatte – überm Bett. Kennen Sie noch den Wattenläufer, das Lokal unterhalb des Deiches, wo jetzt Appartmenthäuser stehen. Die Gastwirte Filli und Dirk hatten damals das Lokal. Ist aber schon ewig her. Muss so in den 90zigern gewesen sein. Irre wie die Zeit vergeht.
Aber schön, dass ich durch diese Fotos wieder daran erinnert wurde. Danke
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Ach, das freut mich aber, dass ich alte Erinnerungen wecken konnte. Den Wattenläufer kenne ich leider nicht mehr, ich hin erst gegen Ende der 90er hier oben gelandet. Vollerwiek mag ich aber bis heute sehr, es ist immer noch ein kleiner Geheimtipp. So gut wie nie überlaufen, selbst im Hochsommer. Ich habe auch schon so einige Sommertage dort am Deich verbracht. Liebe Grüße von der Nordsee, Ulrike
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Hallo Ulrike,
ja, war schön deinen Fotos zu folgen und sich die Erinnerungen zurück zu rufen. Gerne würde ich da mal wieder Urlaub machen, aber leider mangelt es immer am nötigen Kleingeld. Wohnst du direkt dort in der Nähe?
Es grüßt dich aus Hessen, Roswitha
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Liebe Roswitha, das Kleingeld oder die Zeit – es ist ja immer was… Ich wohne nicht weit von Vollerwiek, auf der anderen Seite der Eider, und fahre oft nach Eiderstedt. Es ist einfach nur schön dort. Grüße von der Nordsee, Ulrike
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Ach ja, da würde ich auch gerne wohnen wollen. Einfach irgendwo in der Nähe der Nord- oder auch Ostsee.
Ich finde die Küste überhaupt schön, obwohl ich noch nicht so viel von den beiden Küsten gesehen habe.
Hauptsächlich war ich über viele Jahre immer im Wursterland, also zwischen Bremerhaven und Cuxhaven in Wremen. Aber ich kenne Vollerwiek, St. Peter-Ording, Friedrichskoog, Helgoland, Hamburg und an der Ostsee Schönberg, Kiel, Neustadt und Flensburg. Alles schöne Gegenden und auch Städte.
Danke für deine Grüße von der Küste.
Ich schicke dir liebe Grüße aus Hessen.
Roswitha
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